Willkommen beim Heimatdienst Illertal e.V.
Unser Verein lebt - dank unserer Mitglieder: 2018 haben wir mit dem Floßbau, Schwörmontag und Nabada in Ulm ein größeres Projekt angegangen, welches an unsere Geschichte erinnert. Im laufenden Jahr leben wir Brauchtum, wie den Palmsonntag oder den Leonhardi-Ritt (siehe Termine und Aktuelles). Das größte Vorhaben beschäftigt uns aber noch heute:
2023: Ein Verein hat Großes gewagt: Illerbeurer Festspiel 2023 von Jakob Fickler
Alle 25 Jahre spielt der Heimatdienst das Freilichtspiel inmitten des Museums. Bei der Planung hat niemand gedacht, dass dies Stück eine solch ungeheure Aktualität zeigt. Es handelt von Krieg, von Leid, von Neid und Tod – aber letztlich siegt der Glaube an eine Zukunft ohne Unterdrückung, Rassenhass und Krieg. Illerbeuren spielt seine Geschichte aus dem 30jährigen Krieg nach.
Geschichte ist keine leblose Forschung, es ist das Leben der Vorfahren. Der 30jährige Krieg im Allgäu.
Im Festspiel Illerbeuren hat Jakob Fickler anlässlich des 1000-jährigen Bestehens von Illerbeuren das Illerbeurer Festspiel in neun Bildern verfasst: Im Jahr 1619 steht ein Wechsel auf der Kronburg an: es geht an Eustachius von Westernach, dessen Nachfahren übrigens bis heute das Schloss pflegen. Die Bauern sehen sich nach Freiheit und Menschenwürde, sie haben den vergeblichen Freiheitskampf ihrer Vorfahren im Bauernkrieg 1525 nicht vergessen. Sie sind unsicher, wie man dem neuen Herrn begegnen soll und schwanken zwischen Aufstand und Unterwerfung. Schließlich erreicht der 30jährige Krieg auch das Allgäu. Geflüchtete kommen nach Illerbeuren. Darunter eine junge Frau namens Daluska mit ihrem Kind. Das Festspiel zeigt wie der Krieg, von Herrschern ausgelöst und Soldaten geführt, Frauen und Kinder sowie die hilflose Dorfbevölkerung leiden lässt. Zerstörung, Tod und Hunger bleiben übrig, als die Soldaten abziehen. Ob Feind wie der Schwede, oder vermeintliche Befreier wie die Kaiserlichen – sie alle plündern und morden. Was bleibt ist Verzweiflung und Angst. Die Menschen suchen nach einem Ausweg – nach einem Sündenbock. Und finden: Eine Hexe ist schuld. Es ist soll die geflüchtete Daluska sein.
Wenige Scharfmacher reichen, um Durchschnittsmenschen zu manipulieren
Die Verfolgung und Tötung der unschuldigen Frau als Hexe zeigt, was Aberglauben in Verbindung mit Angst, Hass und Neid anrichten kann. Nur wenige Scharfmacher reichen, um Durchschnittsmenschen zu manipulieren. Sie werden intolerant und lassen Hass und Grausamkeit zu. In der Inquisition manifestieren sich Unbarmherzigkeit und Scheinheiligkeit. Schließlich erreicht die Pest das Dorf. Wieder ist die Bevölkerung machtlos. Dass Krankheiten uns auch heute noch hilflos machen, dass Krieg uns beeinflusst, all das erleben wir derzeit. Aktueller könnte ein Freilichtspiel, welches den 30jähigen Krieg, die Frage nach Gerechtigkeit und Frieden, nach Unversehrtheit und Wahrheit, thematisiert, nicht sein. Über 8.000 Zuschauer bei 16 Aufführungen konnten wir begrüßen. Hier geht´s zum Rückblick und den Bildern.
2025 - 500 Jahre 12 Artikel - wir wollen zum Jubiläumsjahr ein kleines Theaterstück auf eine kleine Bühne bringen.
Was wir sonst machen, findet sich unter Termine und Aktuelles.
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